Das Beste kommt zum Schluss

So wenig kalkulierbar wie das eigene Leben kann manchmal auch die Hausplanung sein. Diese Familie hat deshalb dreimal gebaut, am Ende jedoch ein elegantes Familiendomizil geschaffen, das im Hier und Jetzt wie auch später keine Wünsche offen lässt. Fotos: WeberHaus

Die Nachbarn mögen durchaus mit neidischen Blicken auf das weiße Haus blicken, das bereits von außen Eleganz und Großzügigkeit ausstrahlt. Trotzdem wirkt es nicht protzig, sondern nimmt sich unaufdringlich zurück. Ein Spagat, den nicht jedes Haus dieser Größe schafft. Man sieht also gleich, hier waren Profis am Werk. Als solche kann man die Winters (Name geändert) durchaus bezeichnen. "Wir haben zum dritten Mal gebaut, weil sich unsere Ansprüche verändert haben", erzählt Christophe Winter. Es ist eben nicht einfach, vier Wände zu schaffen, die den Wünschen und Bedürfnissen einer Familie auch langfristig entsprechen. Im Fall der Winters waren sowohl das Grundstück als auch die Kinderzimmer viel zu klein geworden. "Außerdem hatten meine Frau und ich Lust auf etwas Neues", setzt er noch hinzu. Und so machten sie sich auf die Suche nach einem Unternehmen, das ihre gewonnenen Erkenntnisse und neuen Vorstellungen umsetzen konnte: Sie wollten unbedingt ein Holzhaus, das modern sowie lichtdurchflutet sein und ein altersgerechtes Grundrisskonzept mit einer Balance aus Gemeinschaft und Privatsphäre für Kinder wie Eltern aufweisen sollte.


 

"Das Hauskonzept ist eine altersgerechte Balance aus Gemeinschaft und Privatsphäre."

Architekt A. Hamid von Berg-Hadjoudj


Erfahrungen und Wünsche

"Die Bauherren wussten von Anfang an, was sie nicht wollten", erinnert sich Architekt Hamid van Berg-Hadjoudj, der gleich in der Anfangsphase in die Hausplanung einbezogen wurde, nachdem die Bauherren sich in der "World of Living" in Rheinau-Linx für ein Weber-Haus entschieden hatten. Nur durch diese intensive gemeinsame Planung ist das durchdachte Grundrisskonzept entstanden, das auf dem altersgerechten WeberHaus-Konzept "ebenLeben" basiert: Der Elterntrakt und die gemeinsam genutzten Bereiche liegen im Erdgeschoss, während das Obergeschoss allein den Kindern vorbehalten ist. "Das war uns im Hinblick auf die Zukunft sehr wichtig, denn in viertes Mal möchte ich nicht mehr bauen", schmunzelt Christophe Winter. Entsprechend sind die Durchgänge der äußerst reduziert geplanten Erschließungsflächen und die Türen in der ebenerdigen Etage ebenfalls etwas breiter ausgefallen, was die großzügige Wirkung der Räume noch subtil unterstreicht. Das "Kindergeschoss" steht dem Platzangebot der unteren Etage in nichts nach. Nur wenige Sprösslinge können sich vermutlich über eine "eigene Wohnung" mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Dusch-WC und separatem Zugang auf eine 30 m² große Dachterrasse im Elternhaus freuen.


Gewusst, wie

Gestalterisch ist durch die Formgebung des Baukörpers in Kombination mit der weißen Fassade, die in spielerischem Kontrast mit den anthrazitfarbenen Fensterelementen steht, die gewünschte Anlehnung an den Bauhausstil ablesbar. Beim Dach haben Bauherren und Planer für dieses Erscheinungsbild, das normalerweise mit einem Flachdach einhergeht, clever getrickst, indem sie die baubehördliche Forderung nach einem Satteldach mit einer extrem flachen Neigung erfüllt haben. Die Gartenseite kommt etwas aufgelockerter daher: Durch die Winkelanordnung und den Rücksprung sind lauschige, teils überdachte Bereiche entstanden, die zum Beisammensitzen im Freien einladen. Über die großen Schiebeelemente besteht hier direkter Zugang zur Küche und zum Wohnbereich. "Diesen Wunsch wollten wir uns unbedingt erfüllen", erläutert die Bauherrin im Hinblick auf den praktischen Nutzen der kurzen Wege. So kann man sich schließlich auch schnell wieder in die warme, nachhaltig ausgeführte Haushülle mit ihrem wohngesunden Klima zurückziehen, wenn es frisch wird, und die angenehme Wärme der Fußbodenheizung genießen. Nur eines von vielen Details, das die Bewohner zu schätzen wissen. "Das Ergebnis ist perfekt für uns. Es ist fast noch schöner, als wir es uns vorgestellt haben", schließt Nadine Winter ab.


Erschienen in "casamia" 2/2014

Mit freundlicher Genehmigung von casamia und WeberHaus